Dienstag, 30. März 2010
“I like punk rock. I like girls with weird eyes. I like drugs. I like passion. I like things that are built well. I like innocence. I like and am grateful for the blue collar worker whose existence allows artists to not have to work at menial jobs. I like killing gluttony. I like playing my cards wrong. I like various styles of music. I like making fun of musicians whom I feel plagiarize or offend music as art by exploiting their embarrassingly pathetic versions of their work. I like to write poetry. I like to ignore others’ poetry. I like vinyl. I like nature and animals. I like to be by myself. I like to feel guilty for being a white, American male.”
Kurt Cobain
via: http://loveyourchaos.tumblr.com/post/483919999
Dienstag, 23. März 2010
der rote stern
die strasse ist dunkel. sehr dunkel. ein eisiger wind pfeift und fährt unter meinen ledermantel, der wind weht mir fast die zigarette aus der hand. ideale voraussetzungen für einen spaziergang durch die strassen von d.c. ich stapfe die strasse entlang und vermeide es, auf die eisigen stellen zu steigen. mein atem verweht, eine spur wärme, nur eine spur, dann nichts mehr.
ein japanisches restaurant, mit sternen im fenster. ich denke noch, wie seltsam. fast zu romantisch für ein japanisches restaurant. ich bleibe vor der auslage stehen, betrachte die sterne und bemerke, dass sie aus feinem papier gefaltet wurden. eine junge frau sitzt mit dem rücken zu mir auf dem boden im lokal. sie ist allein im raum, der einzige gast, aber wahrscheinlich handelt es sich um die besitzerin des ladens. um diese zeit und bei diesem wetter ist es kein wunder, dass niemand mehr unterwegs ist. das bild der frau im hellen licht wirkt seltsam beruhigend auf mich, heimelig, und wunderschön. wie sie so dasitzt, ihr gerader rücken, das lange, schwarze haar, das ihr über den rücken fällt. rund um sie verteilt liegen bögen aus papier. ich sehe erst jetzt, dass sie papier faltet. wahrscheinlich die sterne für die schaufenster-dekoration.
ich habe lust, ans fenster zu klopfen und sie auf mich aufmerksam zu machen.
in diesem augenblick dreht sie sich um und sieht mich durch die fensterscheibe an. ich winke, doch sie erwidert meinen gruss nicht. sie starrt ausdruckslos durch mich hindurch. in der hand hält sie einen grossen, roten stern.
sie ist blind.
ich fühle mich geborgen in ihrem blick. und sie scheint mich auf irgendeine art zu sehen. sie scheint mich zu spüren.
langsam streckt sie die hand aus und hält mir den stern entgegen.
ein teil von mir möchte in diesem moment nur rennen. weg von hier, zurück in die kalte, windige strasse und weiterlaufen, bis ich nicht mehr kann.
und doch möchte ich zu ihr.
ich will den stern.
mein entschluss ist schnell. spontan, wie alles in dieser nacht. ich werde das lokal betreten und dort der einzige gast sein. und ich möchte ihre geschichten hören, spüren, wie sie sich in meinen arm schmiegt wie eine katze.
ich kratze an der tür und sie erhebt sich mit einer geschmeidigen bewegung, um mir zu öffnen.
zwischen uns brennt der rote stern
sein feuer ist alles, was ich wollte, in dieser nacht.
image source: http://deperthes.tumblr.com/post/459546701
..................................................................................................
wie viel zeit vergangen ist, kann er nicht sagen. es ist angenehm warm, so angenehm, dass er immer wieder einnickt, dann kommen wieder wachzustände, unterbrochen von klarsichtigen momenten, abwechselnd, hin und herdriftend zwischen bewusstem erleben und unbewusstem handeln, am schluss nur noch das klare sehen nach innen, ohne die hoffnungslosigkeit des traumes. das einzig reale scheint der rote stern zu sein, den er vor sich auf dem tisch sieht, aber sogar der rote stern verändert seine konturen, wird ab und zu zu einer flamme, dann wieder zu einer blüte. und doch weiss er, dass die form und selbst die farbe des sternes vielschichtig ist, dass der stern selbst im grunde nur aus licht besteht
kann es sein, dass man verändert wird, wenn man ihn anfasst?
gibt es langzeitfolgen? fragt er spontan und findet sich selbst wieder mal unsagbar dämlich. wie könnte die frau auch wissen, was er mit langzeitfolgen meint. sie lächelt. es ist ja nur ein stern, sagt sie achselzuckend. gerade darum, antwortet er. was weiss man schon von ihm?
er hat dich aus der kälte gelockt, sagt sie. mit seiner macht hat er dich angezogen. und du weisst, was seine macht ist?
er erinnert sich. an alle tränen, die er immer vergossen hat, um den verstreuten sternenstaub, der sich in unzähligen menschen wiederfindet. wie oft er für sie gebetet hat, ihnen seine letzte kraft gegeben hat.
es war doch alles umsonst. sagt er bitter.
ist es umsonst, wenn ein stern leuchtet? fragt sie.
er sieht sie stumm an.
ein japanisches restaurant, mit sternen im fenster. ich denke noch, wie seltsam. fast zu romantisch für ein japanisches restaurant. ich bleibe vor der auslage stehen, betrachte die sterne und bemerke, dass sie aus feinem papier gefaltet wurden. eine junge frau sitzt mit dem rücken zu mir auf dem boden im lokal. sie ist allein im raum, der einzige gast, aber wahrscheinlich handelt es sich um die besitzerin des ladens. um diese zeit und bei diesem wetter ist es kein wunder, dass niemand mehr unterwegs ist. das bild der frau im hellen licht wirkt seltsam beruhigend auf mich, heimelig, und wunderschön. wie sie so dasitzt, ihr gerader rücken, das lange, schwarze haar, das ihr über den rücken fällt. rund um sie verteilt liegen bögen aus papier. ich sehe erst jetzt, dass sie papier faltet. wahrscheinlich die sterne für die schaufenster-dekoration.
ich habe lust, ans fenster zu klopfen und sie auf mich aufmerksam zu machen.
in diesem augenblick dreht sie sich um und sieht mich durch die fensterscheibe an. ich winke, doch sie erwidert meinen gruss nicht. sie starrt ausdruckslos durch mich hindurch. in der hand hält sie einen grossen, roten stern.
sie ist blind.
ich fühle mich geborgen in ihrem blick. und sie scheint mich auf irgendeine art zu sehen. sie scheint mich zu spüren.
langsam streckt sie die hand aus und hält mir den stern entgegen.
ein teil von mir möchte in diesem moment nur rennen. weg von hier, zurück in die kalte, windige strasse und weiterlaufen, bis ich nicht mehr kann.
und doch möchte ich zu ihr.
ich will den stern.
mein entschluss ist schnell. spontan, wie alles in dieser nacht. ich werde das lokal betreten und dort der einzige gast sein. und ich möchte ihre geschichten hören, spüren, wie sie sich in meinen arm schmiegt wie eine katze.
ich kratze an der tür und sie erhebt sich mit einer geschmeidigen bewegung, um mir zu öffnen.
zwischen uns brennt der rote stern
sein feuer ist alles, was ich wollte, in dieser nacht.
image source: http://deperthes.tumblr.com/post/459546701
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wie viel zeit vergangen ist, kann er nicht sagen. es ist angenehm warm, so angenehm, dass er immer wieder einnickt, dann kommen wieder wachzustände, unterbrochen von klarsichtigen momenten, abwechselnd, hin und herdriftend zwischen bewusstem erleben und unbewusstem handeln, am schluss nur noch das klare sehen nach innen, ohne die hoffnungslosigkeit des traumes. das einzig reale scheint der rote stern zu sein, den er vor sich auf dem tisch sieht, aber sogar der rote stern verändert seine konturen, wird ab und zu zu einer flamme, dann wieder zu einer blüte. und doch weiss er, dass die form und selbst die farbe des sternes vielschichtig ist, dass der stern selbst im grunde nur aus licht besteht
kann es sein, dass man verändert wird, wenn man ihn anfasst?
gibt es langzeitfolgen? fragt er spontan und findet sich selbst wieder mal unsagbar dämlich. wie könnte die frau auch wissen, was er mit langzeitfolgen meint. sie lächelt. es ist ja nur ein stern, sagt sie achselzuckend. gerade darum, antwortet er. was weiss man schon von ihm?
er hat dich aus der kälte gelockt, sagt sie. mit seiner macht hat er dich angezogen. und du weisst, was seine macht ist?
er erinnert sich. an alle tränen, die er immer vergossen hat, um den verstreuten sternenstaub, der sich in unzähligen menschen wiederfindet. wie oft er für sie gebetet hat, ihnen seine letzte kraft gegeben hat.
es war doch alles umsonst. sagt er bitter.
ist es umsonst, wenn ein stern leuchtet? fragt sie.
er sieht sie stumm an.
Montag, 22. März 2010
somewhere someone is thinking of you
"Somewhere someone is thinking of you. Someone is calling you an angel. This person is using celestial colors to paint your image. Someone is making you into a vision so beautiful that it can only live in the mind. Someone is thinking of the way your breath escapes your lips when you are touched. How your eyes close and your jaw tightens with concentration as you give pleasure a home. These thoughts are saving a life somewhere right now. In some airless apartment on a dark, urine stained, whore lined street, someone is calling out to you silently and you are answering without even being there. So crystalline. So pure. Such life saving power when you smile. You will never know how you have cauterized my wounds. So sad that we will never touch. How it hurts me to know that I will never be able to give you everything I have."
Henry Rollins
Henry Rollins
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