Donnerstag, 10. Dezember 2015



"Tonight while walking on the waterfront in the angelic streets I suddenly wanted to tell you how wonderful I think you are. Please don’t dislike me. What is the mystery of the world? Nobody knows they’re angels."
   
(Kerouac to Ginsberg in a letter from January 13, 1950)





Sonntag, 25. Oktober 2015

shut your eyes and you'll find the trees turn into flames







so müde .. keine zeit zum ausruhen
manchmal ist es wichtig, wach zu bleiben



Donnerstag, 24. September 2015







Freitag, 4. September 2015

Brokenkites - Mintaka


Sonntag, 16. August 2015





man liebt nie zuviel, immer nur zu wenig








Mittwoch, 12. August 2015

shine

wie oft er daran vorübergegangen war, konnte er nicht mehr zählen. zu oft. und jedesmal hatte er sehnsucht in sich getragen, die zu stark war. die ihn fast auffrass. schlimmer als heimweh, grausamer als trauer. das gefühl, endgültig verloren zu haben. und jedesmal, wenn sein verstand die gefühle zu beherrschen begann, kroch dieser unglaubliche zynismus in seine gedanken und dann war es wieder soweit - er würde wieder mal nach hause gehen und eine unruhige nacht haben, schlecht schlafen ... er ging jetzt sehr früh schlafen, denn welchen sinn hätte es noch, die nacht bewusst zu erleben? er wanderte nicht mehr gern durch die strassen und suchte nicht mehr nach nach wundern und poeten, nach schatzkarten und wegweisern, er sah auch nicht mehr träumend aus dem fenster, ein glas wein vor sich und den notizblock auf dem tisch, der irgendwann im lauf der nacht mit gedanken und gedichten gefüllt wurde. er sah eigentlich gar nichts mehr richtig an. und die träume von früher waren relikte wie aus museen. sie waren wunderschön, aber was hatten sie noch mit ihm zu tun? im prinzip gar nichts.

heute jedoch schien es ein wenig anders zu laufen als sonst. er war rein zufällig in der gegend gewesen und hatte seine schritte gedankenlos dorthin gelenkt, wo er vor langer zeit einmal daheim gewesen war. und er stand da, starrte in die dunkelheit und versuchte, sich zu erinnern. drängte zynismus und schlechte gedanken zurück. samtige dunkelheit, von weit weg leises reden und lachen, gläserklirren. menschen, die auf einer dachterrasse den sommerabend verbrachten, zusammen tranken, feierten. die den mond betrachteten, die sterne, die sich verliebten, in die anderen um sich und wohl auch in sich selbst, menschen, die ihm plötzlich vertraut waren. er verstand gut, wie sie sich fühlten. er vermisste sein früheres leben zu sehr, das wurde ihm klar. er hatte nicht mehr die möglichkeit, sich irgendein arschlochverhalten überzuwerfen wie ein hässliches kleidungsstück, eine art stealth-mantel, der ihn und sein wesen verbarg, vor allem vor sich selbst. er fühlte sich ganz. geborgen in der nacht, seinen gedanken nicht mehr ausgeliefert, sondern seine gefühle erlebend und zum ersten mal seit einiger zeit vom herzen her lächelnd. während das leise reden und lachen, die geräusche einer warmen, weichen sommernacht ihn wegtrugen. wie von selbst betrat er die dunkle gasse und dort war es, das alte, grosse haus mit der wunderschönen fassade, das er die ganze zeit vermisst hatte.

er betrachtete das schild über dem eingang, schüttelte lächelnd den kopf. so lange her. egal. so egal, das glaubt man kaum. egaler als egal. er setzte sich in den dunklen eingangsbereich und lehnte sich mit dem rücken an die tür. zündete sich eine zigarette an, die erste seit einer kleinen ewigkeit, zog seinen notizblock aus dem rucksack und begann, seine gedanken aufzuschreiben, während er genüsslich rauchte...

Sonntag, 12. Juli 2015

hier bin ich wieder, wie am anfang, mit einigen verletzungen und narben mehr, aber auch mit mehr zuversicht, mehr dankbarkeit für das, was ich kann und was ich bin. die letzten monate waren anstrengend. menschen, die mich klein machen wollten, die mich niemals so sehen wollten, wie ich wirklich bin - hochsensibel, verletzbar, still und fragil, haben meine andere seite zu sehen bekommen und ich wollte mich sofort bei ihnen entschuldigen, was doch einigermassen lächerlich ist - ich entschuldige mich bei menschen, die mich fertigmachen wollten ... aber meine andere seite ist monströs. sie ist brutal und das reine gift, ein bisschen wie skorpiongift ... und rein defensiv. eigentlich hätte ich mich bei mir selbst entschuldigen müssen, denn so verseucht, wie ich dann durch das seelengift bin, das ich verwende, um leute abzuwehren, die mir böses wollen, kann ich nur noch eine zeitlang vegetieren und versuchen, das gift aus dem system zu kriegen, durch viel kontakt mit wasser, innerlich und äusserlich, durch sport, vor allem laufen, bis ich wieder das gefühl habe, ich selbst zu sein.

ich habe einen menschen verloren, der für mich wertvoller war als ich für ihn, könnte man sagen und was mich erstaunt ist die tatsache, dass ich im verlauf der trennung auf diesen menschen zuerst nur amüsiert und am schluss dann extrem aggressiv reagiert habe, aber nichts ist von meiner vor jahren noch für mich typischen selbstverletzung und selbstkritik übrig geblieben, ich habe mich vor diesem menschen geschützt, ich habe mich nicht verletzen lassen, die wunden sind nur oberflächlich und beginnen gerade zu heilen, ein bisschen jucken sie, aber es tut nicht weh. was soll ich sagen - es ist wunderbar. ich kann mir selbst ein guter freund sein. ich kann mich selbst schützen, egal, wie sehr menschen versuchen, mich durch worte oder taten zu treffen.
was mich wundert ist nur, dass es überhaupt jemand versucht. dass menschen anscheinend dafür leben, sich selbst über andere zu stellen, damit sie ihr recht mickriges ego aufpolieren können. anstatt an sich selbst zu arbeiten, denn so perfekt ist niemand, jeder muss lernen, mit seinen inneren dämonen klarzukommen. doch für manche ist genau dieses seelengift, von dem ich vorhin gesprochen habe, eine art lebenselixier. wer dieses elixier auf dauer konsumiert, der muss natürlich nicht an sich arbeiten und lebenslang lernen, denn wie es bei dämonen so ist - sie reden dir ein, eh schon perfekt und immer im recht zu sein. sie nehmen dir die empathie und sensibilität, lassen dich nicht mehr ins herz der anderen menschen sehen und dann bist nur noch du übrig und dein mickriges ego, das sie dann zu elefantengrösse aufblasen. als jugendliche war ich übrigens genau so. ist eine zeitlang her, das ganze.:)


ich blicke jedenfalls wieder nach vorne und habe mich quasi wieder auf den highway begeben, denn wie sagten wir damals immer so schön - du darfst nicht vom highway runterfahren, denn das wäre für dich nicht wirklich angenehm (so ist es, so ist es...)

Freitag, 10. Juli 2015

Mittwoch, 17. Juni 2015




I wish they would take me as I am.”    

 Vincent van Gogh



Dienstag, 16. Juni 2015

Donnerstag, 4. Juni 2015

der seiltänzer


das mädchen im blauweissen shirt sitzt stundenlang in derselben position und blickt aufs meer hinaus
am gang lehnt ein junger mann an der halboffenen tür seines abteils und sieht den möwen zu
seine zigarette verglüht hinter ihm unbeachtet zu asche
der lokführer hält eine antike seefahrtskarte in der hand
er blickt sinnend auf den blankpolierten kompass
schaltet die geräte ab und lehnt sich zurück
grünes meerwasser spritzt auf die scheibe
ein buntgewandeter seiltänzer tanzt 10 meter über der meeresoberfläche
die enden des seils verschwinden im dunst am horizont
was für ein schöner anblick das ist, murmelt schläfrig eine alte frau am fenster
ich wollte ihn doch immer noch einmal sehen
er verneigt sich leicht, während sie ihm leise applaudiert

Donnerstag, 21. Mai 2015

coffeetime

vielleicht gibt es ihn deshalb immer noch. wenn er zu real wäre, wäre er längst in der vergessenheit verschwunden, aber da er das nicht ist, existiert er immer noch. der stillgelegte bahnhof mit dem warteraum, der in angenehmes halbdunkel gehüllt ist.
sogar im sommer bei flirrender hitze ist es kühl. man kann hier perfekt einen heissen tag verschlafen oder lesen oder einfach nur aufs meer schauen.
hier kommen garantiert nur wenige leute vorbei und noch weniger leute bleiben. diejenigen, die den raum sofort wieder verlassen, wirken desorientiert und durcheinander, als würden sie bei der stille, die in diesem raum herrscht, ein gefühl der ohnmacht empfinden. als wäre ihnen die stille unangenehm. sie werden wieder in die masse der menschen eintauchen, darin verschwinden und im allgemeinen stimmengewirr das wiederfinden, was sie ihren verstand nennen. genau solche leute fühlen sich hier an diesem ort verloren und unwohl. und so ist es auch gedacht.
dieser ort ist einladend, doch die einladung gilt nicht jedem.

es führen schienen am bahnhof vorbei. verrostete schienen, vom meerwasser überspült.
die korrosion ist allgegenwärtig.
hie und da schwappt eine welle meerwasser in die wartehalle und spült algen und sand herein.
seemöven hocken auf den pfosten, die vor dem gebäude aus dem wasser ragen und starren auf's wasser hinaus.
die einzigen wahrnehmbaren geräusche, das leise rauschen von wasser und das gelegentliche krächzen und schreien der möven, tragen zum allgemeinen gefühl bei, dass man sich hier eigentlich nicht wirklich an land befindet, nicht auf festem boden, sondern dass es sich hier um eine insel handelt.

hinten im raum, wo es am dunkelsten ist, steht eine verschlissene, grosse couch aus dunkelrotem samt. sie wirkt seltsam deplaziert, morbid und immer noch wunderschön. sie könnte aus einem schloss stammen oder aus einer dieser goth-ähnlichen bars, wie man sie in mancher grossstadt noch vorfindet, wenn man glück hat.
schräg hinter der couch befindet sich ein grosser, moderner und leicht korrodierter, prächtiger kaffeeautomat...

Montag, 20. April 2015

spätnachts

es ist eigenartig, wenn man spätnachts aus dem fenster sieht, weil das geräusch des gartentores in der stille so laut ist und wenn man dann jemanden völlig fremden das haus betreten sieht, jemanden, den man noch nie im leben gesehen hat und der auf irgendeine eigenartige weise abstrakt wirkt. ein fremdkörper, unbekannte materie. es könnte ein fremder stern aus dem all das haus betreten und man würde es akzeptieren. in dieser gigantischen stille könnten entsetzliche dinge passieren.- doch es war nur eine frau, die ich noch nie gesehen hatte, eine neue nachbarin, und ich war müde

Donnerstag, 5. März 2015



"I have no idea where this will lead us, but I have a definite feeling it will be a place both wonderful and strange."


 Agent Dale Cooper, Twin Peaks (1990)

Sonntag, 22. Februar 2015

Logos - Formes de Vie




Land Art concept based on descriptions of differents dreamed Life Forms, photos by Arcan (Alain Bernegger,Thierry Tabourdeau). Music By Logos