das mädchen steht auf einer weiten ebene. es ist winter. in einiger entfernung kann sie wälder ausmachen und sie weiss, dass sie diese wälder durchqueren wird, wenn sie die ebene durchmessen hat, und dass sie dann weiter muss, weiter, über wiesen, zugefrorene seen, sie wird über zäune klettern und brücken überqueren. während sie den weg zurücklegt, meist laufend, wird sie die letzten zweifel für immer verlieren. sie weiss, dass es nötig ist, in bewegung zu bleiben und nur kurze rastpausen einzulegen. ihr weg ist sehr weit und es könnte sich wirklich noch ausgehen, das ziel zu erreichen.
was ist dein ziel, fragten sie einige, doch eine antwort darauf zu geben, war ihr immer zu schwer gefallen. man kann nicht einfach sitzen bleiben und über ein weit entferntes ziel diskutieren. man muss sich bewegen, damit das ziel wieder klar vor augen tritt. so kam es, dass sie anfing, der sprache zu misstrauen. bewegung ist das ziel. noch nie war ihr bewusst gewesen, was dieser satz eigentlich bedeutet, doch heute ist es leicht, zu verstehen. der weg ist das ziel. und bewegung ist alles. ihr herz fühlt sich befreit an, als sie einen letzten blick zurück wirft, diesmal ohne stirnrunzeln, ohne zorn im blick. sie hätte niemals dort bleiben können, wo sie die letzten jahre verbracht hatte. und sie hatte einiges gelernt in den letzten jahren. umsonst war es also nicht gewesen.
die ersten schritte im frisch gefallenen schnee, fast tänzerisch, leicht. dann beginnt sie, zu laufen.